
Perinatalzentrum Level II
Die Schwangerschaft ist eine einzigartige und aufregende Zeit, aber nicht immer verläuft sie einfach und sorgenfrei. Bei Risikoschwangerschaften oder Komplikationen im Verlauf einer Schwangerschaft bieten wir Ihnen eine umfassende Beratung und Begleitung.
In ambulanten Spezialsprechstunden und auf der geburtshilflichen Station begleiten und behandeln wir Schwangere, die unter Vorerkrankungen leiden, wie Bluthochdruck, Präeklampsie oder Schwangerschafts-Diabetes. Wir sind speziell darauf ausgerichtet, wenn eine Mehrlingsschwangerschaft, Frühgeburtsbestrebungen oder vorzeitige Wehen bestehen.
Liegt bei Ihrem Kind eine Erkrankung oder Entwicklungsbesonderheit vor, so sind in unserem Haus Ärzte, Hebammen und Pflegefachkräfte tätig, die Sie gut beraten und Ihr Kind nach der Geburt versorgen.
Unsere Geburtsklinik ist gemeinsam mit der Kinderklinik als Perinatalzentrum Level II klassifiziert. Damit wird eine hohe Versorgungskompetenz für Früh- und Neugeborene bescheinigt. Somit erfüllen wir alle Voraussetzungen für eine professionelle Versorgung von Kindern, die ab der 29. Schwangerschaftswoche oder mit einem Gewicht ab 1.250 Gramm zur Welt kommen.
Sanft und sicher Geburt und Elternschaft erleben
Eltern von zu früh geborenen Kindern oder kranken Neugeborenen durchleben eine emotionale Reise zwischen Hochgefühlen und Sorgen. Umso wichtiger ist es, dass wir für diese sehr kleinen Kinder eine wohnortnahe Versorgung auf hohem pflegerischem und ärztlichem Niveau bieten.
Babys, die bis zu zwölf Wochen zu früh geboren wurden oder krank sind, brauchen eine sehr sanfte Starthilfe, z.B. unterstützend beim Atmen mit den noch unreifen Lungen und beim Erlernen des Schluckens und Trinkens. Unser Perinatalzentrum ist auf die Bedürfnisse von Frühchen und kranken Neugeborenen ausgelegt und hat dafür die zweithöchste Versorgungsstufe (Level II) zuerkannt bekommen. Das bedeutet, dass beispielsweise Kinder mit einem Geburtsgewicht ab 1250 Gramm oder die ab der 29. Schwangerschaftswoche (SSW) zur Welt gekommen sind, bei uns alle Voraussetzungen für eine optimale Versorgung vorfinden.
Vor allem die Betreuung von Risikoschwangerschaften erfordert eine enge Zusammenarbeit zwischen der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe und der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin sowie gut eingespielte Prozesse. Nur so ist es möglich – von der Geburtsplanung während der Schwangerschaft, über die Betreuung bei der Geburt bis zur Versorgung der Neugeborenen und der Mütter – die geforderten Qualitätsstandards zu erfüllen.
Für die Behandlung stehen uns modernsten Geräte zur Verfügung. Die Neugeborenenintensivstation (Neonatologie) bietet Platz für zwölf Intensivbetten. Die Mitaufnahme von Müttern beim Kind wird, wenn möglich, im Mutter-Kind-Zimmer oder auf der naheliegenden Geburtsstation unterstützt.
Uns ist eine frühe und intensive Eltern-Kind-Beziehung wichtig. Daher legen wir großen Wert darauf, dass ein zeitnahes „Känguruhen“ möglich ist, welches die Bindung durch den engen Hautkontakt vertieft. Eltern dürfen ihre Neugeborenen rund um die Uhr besuchen und werden in der täglichen Versorgung ihrer Kinder angeleitet und einbezogen.
Für Früh- und Neugeborene ist Stillen und Muttermilch die beste Ernährungsform. Es ist daher unser Bestreben, Mütter mit Stillwunsch zu unterstützen und Stillen zu ermöglichen. Eine erfahrene Logopädin übernimmt bei Bedarf das Schucktraining mit den Kleinsten und steht den Eltern beratend zur Seite, um das Anlegen, die richtige Lagerung des Babys beim Trinken und das Saugverhalten der Kinder zu optimieren.
Die Vorteile des Perinatalzentrums auf einen Blick
- Enge Verzahnung zwischen Geburtsklinik und Neugeborenenintensivstation (Neonatologie)
- Versorgung von Frühgeborenen ab einer Reife von 29 Schwangerschaftswochen oder einem Geburtsgewicht von 1250g
- Bereits während der Schwangerschaft werden alle vorhandenen Möglichkeiten ausgeschöpft, um eine frühzeitliche Geburt zu verhindern.
- Zwillingsentbindung ab der 29. SSW möglich
- Behandlung schwerer schwangerschaftsassoziierter Erkrankungen, z.B Schwangerschaftsvergiftung, schwangerschaftsinduzierter Bluthochdruck (Hypertonie/Präeklampsie)
- Betreuung bei kindlichen/fetalen Auffälligkeiten wie Wachstumsverzögerung oder Mangelversorgung
- Behandlung bei insulinpflchtiger diabetischer Stoffwechselstörung mit fetaler Gefährdung
- Durch das Vorhandensein einer Neonatologie entfällt der Transport in der kritischen Phase eines Frühgeborenen oder kranken Neugeborenen direkt nach der Geburt.