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Interdisziplinäres Beckenbodenzentrum

Der Beckenboden besteht aus Muskeln, Bändern und Bindegewebe. Er dient dazu, die Beckenorgane (Blase, Scheide, Gebärmutter und Darm) elastisch wie eine Hängematte nach unten aufzufangen. Mit zunehmendem Alter können Spannung und Stabilität des Beckenbodens nachlassen und es kann zum Vorfall bzw. zur Senkung und/oder zur Inkontinenz kommen.

Von einer Senkung des Beckenbodens (Genitaldeszensus/-prolaps) ist etwa jede zehnte Frau betroffen. Es ist darunter das teilweise oder vollständige Vorfallen der Scheide und/oder der Gebärmutter zu verstehen. Die Senkung von Scheide und Gebärmutter verändert häufig die Position der Nachbarorgane, vor allem die von Blase und Darm. Dies führt dann zu einer Vorwölbung dieser Organe in die Scheide (Zysto- bzw. Rektozele).

Wenn Symptome wie ein Fremdkörpergefühl in der Scheide, Unterbauch- und Rückenbeschwerden oder Schwierigkeiten beim Entleeren von Blase und Darm auftreten, ist eine Behandlung notwendig. Nach eingehender Untersuchung und eventuell notwendiger zusätzlicher Diagnostik durch Ultraschall und Messung des Blasendruckes werden mit Ihnen die verschiedenen Behandlungsoptionen besprochen.  Prinzipiell gilt der Grundsatz: konservativ vor operativ, sofern kein ausgeprägter Prolaps oder ein Harnverhalt vorliegt.  Wir verfügen über eine sehr umfangreiche langjährige Erfahrung in Erkennung und Therapie dieser Krankheitsbilder.

Behandlungsmöglichkeiten

Beckenbodenzentrum Beratung

Leichtere Senkungszustände können durch Beckenbodengymnastik, Muskelstimulation und Anwendung von Hormonsalben oder -zäpfchen – sehr erfolgversprechend – konservativ behandelt werden. Auch die Einlage eines Scheidenringes (Pessar) ist möglich. Sollte dies nicht funktionieren, oder von Ihnen nicht gewünscht sein, ist natürlich eine operative Korrektur möglich.

Operative Eingriffe können in Allgemeinnarkose, aber auch in Regionalanästhesie durchgeführt werden. Die effektivste OP-Methode besteht in der endoskopischen Fixierung der Scheidenwände mit einem Kunststoffnetz an den Bandstrukturen der unteren Lendenwirbelsäule. Alternativ kann auch ein Vorgehen durch die Scheide erfolgen, um die Scheidenwände zu straffen und die Gebärmutter oder das Scheidenende zu fixieren. Wir bieten Ihnen eine individuelle OP-Planung nach Erhebung des Untersuchungsbefundes und Ihren Vorstellungen. 

Therapie bei Harninkontinenz

Bei einer Harninkontinenz handelt es sich um einen ungewollten Urinverlust. Dies betrifft bis zu 40 Prozent aller Frauen, unabhängig vom Lebensalter. Hierbei sind zwei große Formen zu unterscheiden: Bei der Belastungsinkontinenz tritt der Urinverlust vor allem beim Husten, Lachen und Niesen auf – in ausgeprägten Fällen auch bereits bei Positionswechseln oder in Ruhe. Bei der Dranginkontinenz kommt es bereits bei geringer Füllung der Harnblase zu starkem Harndrang, so dass sehr häufige und sehr rasche Toilettengänge nötig sind. Die Diagnostik umfasst neben der gynäkologischen Untersuchung mit Ultraschall des Beckenbodens auch die Blasendruckmessung – hierbei ist eine Unterscheidung der Formen möglich, wobei es auch häufig Mischformen gibt. 

Die Therapie richtet sich nach der Inkontinenzform, dem Leidensdruck und Allgemeinzustand der Patientin und dem individuellen Behandlungswunsch. Auch hier gilt der Grundsatz: konservativ vor operativ. Möglich sind medikamentöse, aber auch operative Therapien, die in ihrer ganzen Bandbreite bei uns angeboten werden und von Einlage eines Kunststoffbandes unter die Harnröhre über Eingriffe mittels Blasenspiegelung bis hin zur endoskopischen Operation reichen. Gerne beraten wir Sie auch hierbei.

Inkontinenz ist kein Tabuthema und muss ihr Leben nicht negativ beeinflussen!