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Dysplasiesprechstunde

Frauen haben regelmäßig Anspruch auf einen kostenlosen Krebsvorsorgeabstrich bei ihrer Frauenärztin bzw. ihrem Frauenarzt. Sollte dieser einen auffälligen Befund vorweisen oder mehrfach hintereinander HP-Vieren nachgewiesen worden sein, soll die Patientin in eine Dysplasie-Sprechstunde zur Abklärungskolposkopie überwiesen werden. Chefarzt Dr. med. Jörg Herrmann verfügt über langjährige Erfahrungen auf diesem Gebiet und ist von der Kassenärztlichen Vereinigung Thüringens dafür ermächtigt.

Die Hauptursache für die Dysplasien – also die Zellveränderungen am Gebärmutterhals oder im äußeren Genitalbereich – stellen Humane Papillomviren (HPV) dar. Diese Viren sind besonders bei jungen Frauen verbreitet und werden unter anderem durch Geschlechtsverkehr übertragen. Die meisten Frauen infizieren sich im Laufe ihres Lebens mit HPV. Meist gelingt es dem Immunsystem, das Virus zu bekämpfen. Auch bei auffälligen Abstrichen kann anhand der Untersuchung in der Dysplasie-Sprechstunde häufig Entwarnung gegeben werden. Manchmal handelt es sich auch nur um harmlose Entzündungen. Aber auch leichte Dysplasien, also leichtgradige Krebsvorstufen, haben eine sehr hohe, bis zu 70-prozentige spontane Rückbildungstendenz und man kann erst einmal abwarten.

Die Sprechstunde zielt einerseits darauf ab, Krebsvorstufen rechtzeitig vor der Entstehung von Krebs zu erkennen und zu behandeln, andererseits sollen dadurch unnötige Operationen vermieden werden.

Häufige Fragen in der Dysplasiesprechstunde

Was bedeutet Dysplasie?
Die Zellen am Muttermund erneuern sich ständig. Werden diese Zellen durch HPV (humane Papilloma)-Viren infiziert können sie  sich in Richtung einer Krebsvorstufe verändern. Diese Veränderungen können leichtgradig, mittelgradig oder hochgradig sein. Leicht- und mittelgradige Veränderungen bilden sich häufig von selbst zurück-bedürfen also meistens nur einer Kontrolle, ob das auch wirklich so passiert. Die hochgradigen Dysplasien sind auch kein Krebs, können sich aber im Laufe von vielen Jahren zu einem entwickeln. Sie bilden sich außerdem meist nicht von selber zurück. Die Kolposkopie dient also dazu zu klären ob eine Dysplasie vorliegt und wenn ja: welchen Schweregrad diese hat.

Was bedeutet Kolposkopie?
Das Wort leitet sich vom griechischen Wort „κολπος= kolpos= Scheide“  sowie vom griechischen Wort „skopein=betrachten“ ab.
Die Untersuchung dient zur weiteren Abklärung des „Verdachts-Befundes“ aus dem Pap-Test. Dazu wird also-genauso wie bei Ihrer Frauenärztin/Ihrem Frauenarzt-eine Untersuchung auf dem Gynäkologischen Untersuchungsstuhl durchgeführt und dabei die Vulva, die Scheide und auch der Muttermund mit dem Kolposkop betrachtet. Dies geschieht, um eventuell vorliegende Dysplasien zu erkennen.

Ablauf der Untersuchung

Die dysplastisch veränderten Zellen sind weder mit bloßem Auge und auch nicht mit dem Kolposkop erkennbar. Um sie sichtbar zu machen wird der Muttermund mit einem in 3 bzw. 5 % Essig getränktem Tupfer betupft. Dies brennt normalerweise nicht. Zum Vergleich: Haushaltsessig enthält 20%. Bei dieser nun stattfindenden Essig-Reaktion färben sich Stellen, an denen sich Dysplasien befinden können weiß. Nun ist es Aufgabe des Sie untersuchenden Spezialisten für Kolposkopie, die am schlimmsten veränderte Stelle zu finden und von dieser eine Biopsie (kleine Gewebeprobe) zu entnehmen. Sie haben die Möglichkeit über einen Monitor sie gesamte Untersuchung mitzuverfolgen.

Zertifizierte Dysplasie-Sprechstunde

Da der Muttermund nur wenig Schmerz-Nerven enthält beschreiben die meisten Patientinnen die Biopsie-Entnahme als wenig bis nicht schmerzhaft. Sicherheitshalber betäuben wir den Muttermund vor der Biopsie-Entnahme mit einem Betäubungsspray. Dieses brennt allerdings etwas.

Durch die Biopsie kommt es in der Regel zu einer leichten Blutung. Diese wird durch einen blutstillenden Tupfer oder ein blutstillendes Schwämmchen gestoppt. Die Entnahme-Stelle ist in der Regel nach 2-3 Tagen verheilt.

Dysplasiesprechstunde überstanden – was muss ich in den nächsten Stunden und Tagen beachten?
Da die Untersuchung wenig belastend ist und auch keine stärkere Blutung zu erwarten ist, sind sie kaum eingeschränkt. Dennoch empfiehlt es sich, sich für den Rest des Tages eher zu schonen. Insbesondere sollten Sie auf Sport, Geschlechtsverkehr und Baden verzichten. Nach spätestens 2 Tagen können Sie alle Aktivitäten uneingeschränkt ausüben. 

Die Gewebeprobe/Biopsie wird umgehend zum Pathologen für eine feingewebliche Untersuchung geschickt. Nach spätestens einer Woche liegt uns das schriftliche Ergebnis vor, welches wir sofort an Ihre Frauenärztin/Frauenarzt übermitteln. Sie wird dann mit Ihnen das Ergebnis und ggf. das weitere Vorgehen besprechen.

 

Wie geht es nach Erhalt des Ergebnisses der feingeweblichen Untersuchung weiter?
Handelt es sich um einen harmlosen Befund, sollte man nach 3 Monaten eine Kontroll-Untersuchung durchführen, um den harmlosen Befund zu bestätigen.
Handelt es sich um eine Krebsvorstufe, häng es vom Schweregrad dieser Vorstufe ab. Leichtgradige Veränderungen müssen nicht gleich entfernt werden: sie verschwinden häufig innerhalb eines Jahres von selbst und bedürfen nur einer weiteren Überwachung. Hochgradige Veränderungen heilen kaum von selbst aus und haben eine Tendenz in einen Krebs überzugehen. Nur sie sollten mit einem kleinen ambulanten Eingriff entfernt werden.